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Leverkusen II - RWE 1:0
Eine Frage der Qualität

RWE: 0:1-Niederlage in Leverkusen

RWE droht ein trostloser Oktober. Gegen Leverkusen II holte sich das Team von Waldemar Wrobel die vierte Niederlage im fünften sieglosen Spiel in Folge ab.

Abdelkader Maouel nutzte einen Blackout in der Essener Hintermannschaft mit einem trockenen Flachschuss zum 1:0 (65.). Trotz mehr als nur ebenbürtigen 90 Minuten mussten sich die Gäste die Niederlage dann sogar ankreiden lassen, sorgte Maouel doch für die einzige Szene, die von diesem tristen Kick möglicherweise in Erinnerung bleiben wird. Sehr viel mehr als herrliches Herbstwetter bekamen die 1150 Zuschauer im Schatten der Bay-Arena nicht geboten.


RWE rahmte die eigene Leistung mit gutem Start und schwungvoller Schlussoffensive ein. Dazwischen überboten sich beide Teams aber mit Leerlauf. Wrobel hatte seine Mannschaft zwar komplett durchgewürfelt, dabei aber fast alles richtig gemacht. Adrian Schneider übernahm den Platz von Markus Heppke in der Innenverteidigung, Letzterer rückte dafür als ultradefensiver Sechser vor die Viererkette und verlieh der Hintermannschaft zusätzliche Stabilität. Cedric Vennemann übernahm auf der rechten Außenverteidigerposition, Meik Kuta rückte für Kevin Grund auf die linke Seite. Auf der rechten Außenbahn lieferte Benedikt Koep eine gute Partie ab, links durfte sich Holger Lemke versuchen, auf der Spielmacherposition ersetzte Suat Tokat Kerim Avci und in der Spitze durfte Güngör Kaya beginnen.

Ein Konzept, das über weite Strecken aufging. Zumindest die zuletzt bedenklich anfällige Abwehr hielt den Leverkusenern bis auf die Szene vorm Gegentreffer stand. Koep (7., 40.) hatte sogar zwei aussichtsreiche Möglichkeiten, die Gäste in Führung zu bringen. Auch der finale Sturmlauf der Essener konnte sich sehen lassen. Leon Enzmann und Lukas Lenz brachten nach ihrer Einwechslung zwar etwas Schwung in die Partie, aber die Abgeklärtheit vorne und hinten bleibt das zentrale Problem der Rot-Weissen.

Eine Frage des Alters? "Wir haben immer gesagt, dass Alter nichts mit Qualität zu tun hat", betont Wrobel. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge reift mehr und mehr die Erkenntnis, dass den Essenern die Tiefe im Kader fehlt, um die zahlreichen Ausfälle auch nur annähernd kompensieren zu können. Deshalb sei es an der Zeit, dass der ein oder andere Spieler "hinterfragt, welche Ansprüche er hat. Sonst muss man auch mal die Qualitätsfrage stellen. Wir waren mal wieder nicht die schlechtere Mannschaft, kriegen aber seit fünf Spielen mehr oder weniger den Arsch voll, weil wir uns in den entscheidenden Szenen auf einigen Positionen desolat verhalten."

Auch wenn die Essener noch Minuten nach Abpfiff auf dem Platz kauerten, als seien sie soeben abgestiegen, fasste Stürmer Lukas Lenz schon wieder Mut: "Wir haben momentan einfach kein Glück. Trotzdem freue ich mich schon auf die nächsten Spiele gegen Lotte, Hertha und Trier. Sich mit solchen Mannschaften zu messen, ist doch ein Highlight."

Wrobel sieht dies freilich ein wenig differenzierter. "Soll ich sagen, dass wir vor einem Spiel gegen den Tabellenführer, der unter Vollprofibedingungen trainiert und einen ganz anderen Etat hat, keinen Druck haben? Wir haben immer Druck. Die Leute erwarten, dass wir gut spielen, dass wir Spiele gewinnen, am besten zu Null und am besten zweistellig. Doch wir wollen uns diesem Druck ja auch stellen." Dabei steht eigentlich doch jetzt schon fest, dass RWE in den nächsten Spielen nur gewinnen kann.

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